Kursnummer | 110140741 |
Dozentin |
Jutta Henze
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Datum | Freitag, 15.03.2024 14:30–18:00 Uhr |
Gebühr | 8,00 EUR Tageskasse (keine Ermäßigung) |
Ort |
Dorfgemeinschaftshaus Holzen
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Anfang April 1945 wurden die Zwangsarbeiterlager im Hils durch amerikanische Soldaten befreit. Die beiden größten Lager in der Nähe von Holzen waren das Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald und die Außenstelle des Zuchthauses Hameln/Celle. Beide waren erst ab August 1944 errichtet worden und erfassten Häftlinge, die für die Untertageverlagerung der Rüstungsindustrie im Hils eingesetzt werden sollten. In Holzen gab es bereits vor 1944 kleinere Arbeitslager für osteuropäische Arbeitskräfte, seit Mai 1944 auch für italienische Militärinternierte.
In den 1990er Jahren hat der Holzmindener Detlef Creydt nach gründlichen Recherchen und Zeitzeugenbefragungen die Bände zum Thema „Zwangsarbeit für die Rüstungs-industrie im Hils“ veröffentlicht. Im Jahr 2012 tauchten in der Gedenkstätte Bergen-Belsen Porträt-Zeichnungen des französischen Oberst Camille Deletang sowie Aufzeichnungen des französischen Arztes Armand Roux aus dem KZ-Außenlager Holzen auf. Es handelte sich um eine sensationelle Ergänzung der bisherigen Recherchen über das KZ Holzen; 2015 erschien dann das Buch “Im Zeichen des Zebras“.
Obwohl es sich um einen relativ kurzen Zeitabschnitt in der von den Nationalsozialisten organisierten Zwangsarbeit in der Endphase des Zweiten Weltkriegs handelt, geben die aufgeführten Quellen ein eindrucksvolles Bild der Arbeits- und Lebensbedingungen der damaligen Zwangsarbeiter wieder.
Die Exkursion führt zu den Orten der früheren Arbeitslager, über das Gelände vor dem Stollen Gustav sowie zur Kriegsgräberstätte bei Holzen, der letzten Ruhestätte ehemaliger Zwangsarbeiter aus verschiedenen Nationen.
Ein kürzerer Teil der Strecke wird mit Pkw bewältigt, der längere Teil wird zu Fuß zurückgelegt. Daher sind wetterfeste Kleidung und vor allem entsprechendes Schuhwerk erforderlich.